Innovativ gegen Lärm III
Digitalisierungsprojekt mit der Dortmunder Eisenbahn GmbH und dem Mittelstand-Digital Zentrum Ruhr-OWL
Unser Projektteam (zur Aufnahmezeit war kein Betrieb auf der Schiene und auf die Sicherheit der Personen wurde geachtet.)
Lärm am Arbeitsplatz, besonders auf ausgedehnten Werksgeländen, stellt nicht nur eine Belästigung dar, sondern kann auch ernsthafte Gesundheitsrisiken wie Hörschäden, Stress und Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach sich ziehen. Daher haben wir gemeinsam mit dem Zentrum Ruhr-OWL ein umfassendes Projekt zur Identifizierung und Reduzierung von Lärm und dessen Ausbreitung durchgeführt. Begonnen hat unser Projekt mit der Bewertung von Active Noise Control (ANC) auf dem Werksgelände. Doch schnell wurde klar: Die richtige Lärmdetektion und -überwachung ist der Schlüssel, um passende Gegenmaßnahmen zu finden und umzusetzen.
Bewertung der Maßnahmen
Nachdem die Lärmursachen identifiziert und ihre Bedeutung für das gesamte Lärmbild priorisiert wurden (mehr dazu: Blogbeitrag I und II), hat das Projektteam im nächsten Schritt mögliche Maßnahmen des technischen Lärmschutzes bewertet. Dazu gehörten etablierte Lösungen wie Lärmschutzwände und Schienenschmieren sowie neuartige Ansätze wie aktive Lärmminderung (ANC). Jede Maßnahme wurde hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und Umsetzbarkeit analysiert. Dabei spielt es eine große Rolle, ob sie zum betrieblichen Ablauf passen. Ein Beispiel: Lärmschutzwände haben die beste Wirkung, wenn sie nah am Gleis stehen. Dies kann aber Mitarbeitende behindern oder gefährden, wenn sie am Zug arbeiten. ANC dagegen stellt keine räumliche Behinderung dar und bietet daher an kritischen Stellen eine gute Alternative.
Simulation des Maßnahmenpotentials
Um eine fundierte Entscheidung treffen zu können, wurde das Potential verschiedener Maßnahmen analysiert. Mithilfe von mathematischen Modellen der Lärmausbreitung konnten verschiedene Szenarien durchgespielt und visualisiert werden, um die Auswirkungen der Maßnahmen auf die Lärmbelastung im Voraus zu beurteilen.
Die Simulation am Computer kann die Wirkung verschiedener Maßnahmen, wie das bereits angesprochene ANC, Lärmschutzwände oder Schienenschleifen quantitativ abschätzen. Dabei wurde bestätigt, dass zum Beispiel Schallschutzwände die beste Wirkung zeigen, wenn sie sehr dicht an der Lärmquelle stehen. Mit der Kombination geeigneter Maßnahmen lassen sich schließlich die Planungsziele des effizienten Betriebs, des Arbeitsschutzes und des Schutzes der Umwelt und Umgebung vor Lärm vereinbaren.
Grundlage für Maßnahmenplanung und -umsetzung
Die Ergebnisse der Simulationen dienten als Grundlage für die gezielte Planung und Implementierung der effektivsten Lärmreduktionsmaßnahmen. Durch diese strategische Vorgehensweise kann eine signifikante Senkung der Lärmbelastung erreicht werden.
Durch die systematische Identifikation, Bewertung und Umsetzung von Maßnahmen helfen die Projektergebnisse nicht nur, die Lärmbelastung im betrachteten Betrieb zu reduzieren, sondern dienen auch als Modell für ähnliche Herausforderungen in anderen Betrieben.