Abweichungen mit digitalen Kennzahlen meistern I
Digitalisierungsprojekt mit der Munsch Chemie-Pumpen GmbH
Stefan Munsch leitet sein Unternehmen in der 2. Generation in Familienhand. Sein Vater, Erich Munsch, hatte in den 1960er Jahren eine kluge Idee. Kunststoffe wurden langsam zu Massenware auf dem Konsumgütermarkt. Doch es galt vielmehr noch ihre industriellen Vorteile zu nutzen, schließlich sind Kunststoffe korrosionsbeständig und auch gegenüber aggressiven Chemikalien beständig. Als echter Pionier wagte er etwas völlig Neues: Pumpen aus Kunststoff. Diese konnten problemlos unter harten Bedingungen, beispielsweise in der Chemieindustrie, ihre Arbeit verrichten.
Neues Innovationsfeld im Mittelstand: Digitalisierung
„Neues wagen“ ist auch das Leitmotto der aktuellen Geschäftsführung. Stefan Munsch möchte die Innovationskraft des Unternehmens mit Digitalisierung stärken. Er glaubt fest daran, dass ohne gezielte Digitalisierungsmaßnahmen der Markt langfristig keinen Platz mehr für mittelständische Spezialisten wie die Munsch GmbH haben wird. Bisher kann sich das Unternehmen mit kundenspezifischen Lösungen gut am Markt behaupten. Die zukünftige Herausforderung wird sein die kundenspezifischen Produkte so schnell wie Standardprodukte liefern zu können um damit im internationalen Wettbewerb bestehen zu können.
Herausforderungen der flexiblen Fertigung digital lösen
Das breite Produktspektrum und die individuelle und schnelle Kundenbedienung machen die Produktion jedoch zu einer organisatorischen Meisterleistung. Kommt die Ware externer Zulieferer nicht rechtzeitig – aktuell ein Problem in allen Branchen und Segmenten – führt das zu Abweichungen. Auch intern müssen die Materialströme präzise geplant und stets neu ausgerichtet werden, damit die vorhanden Fertigungsmaschinen gut ausgelastet aber nicht überbucht werden.
Abweichungen mit digitalen KPI voraussehen und meistern
Es ist nicht einfach, Flexibilität und maximale Auslastung in der Produktion gleichzeitig zu erreichen. Dabei spielt die Transparenz in der Produktion eine wichtige Rolle, damit die Mitarbeitenden Abweichungen schnell erkennen und darauf reagieren können. Ein digitales Kennzahlensystem bietet die Möglichkeit, den Ist-Zustand der Produktion zu beobachten und mit dem Soll-Zustand zu vergleichen. Abweichungen können so kurz nach dem Auftreten festgestellt werden. Darüber hinaus ist es mit dem digitalen Kennzahlensystem möglich, die Beziehungen zwischen den Kennzahlen in der Produktion zu analysieren, so dass die Mitarbeitenden auf mögliche Probleme mit Prognosen hinweisen können, bevor sie auftreten. Ein solches Unterstützungssystem kann die Entscheidungsfindung im Falle eines Problems beschleunigen.
In einem ersten Schritt werden die bestehenden Prozesse mit der Wertstromanalyse 4.0 durchleuchtet, um wichtige Daten und Kennzahlen zu bestimmen. Nur mit einer guten Datengrundlage lassen sich weitere Schritte sinnvoll angehen. Wir blicken dabei insbesondere auf die Informationsflüsse der Shopfloor-Ebene, also dahin, wo die Mitarbeitenden mit den Maschinen agieren, Bauteile montieren oder handhaben.
Das Ziel ist nicht weniger, als die Transparenz auf dem Shopfloor zu erhören, Abweichungen zu minimieren und dort, wo sie auftreten, schnell und richtig entgegenzuwirken. Wir sind gespannt auf die weiteren Ergebnisse des Projekts.