Prozessoptimierung: Reduzierung von Medienbrüchen und Informationsverlusten I
Umsetzungsprojekt mit der Solidtec GmbH
Die Solidtec GmbH ist ein mittelständisches Unternehmen, das sich auf generative Fertigung im Bereich des Rapid Tooling spezialisiert hat. Anders als beim Rapid Prototyping wird beim Rapid Tooling stets ein Spritzgusswerkzeug hergestellt. Hierdurch können Bauteile in Originalmaterial produziert werden, wobei sich die Bauteileigenschaften kaum noch von der Großserie unterscheiden. Zudem weisen sie im Vergleich mit den im Rapid Prototyping-Verfahren hergestellten Prototypen erheblich bessere Oberflächenqualitäten auf, da eine Oberflächen-Strukturierung und sogar eine Politur der Kavitäten zur Fertigung von Bauteilen in diversen Farben möglich sind. Für Kunden sind dies wesentliche Merkmale, da die hergestellten Prototypen dann bereits haptisch, optisch und in Funktionalität dem gewünschten Bauteil entsprechen und diesbezüglich getestet sowie beurteilt werden können.
Die internen Prozesse bei der Solidtec GmbH wiesen einige Medienbrüche auf. Dadurch waren die Produktionsprozesse fehleranfällig und auch zeitaufwändig für die Mitarbeiter. Dies wollte das Unternehmen mit der Unterstützung durch das Mittelstand-Digital Zentrum Darmstadt ändern: Zunächst fand ein Fachgespräch mit den Experten des Kompetenzzentrums (Fachgebiet Datenverarbeitung in der Konstruktion) statt. Daraus ergab sich dann ein gemeinsames Umsetzungsprojekt, das sich der Prozessoptimierung durch die Reduzierung von Medienbrüchen und Informationsverlusten widmet.
Ziel des gemeinsamen Umsetzungsprojektes ist es, den Informationstransfer der internen Prozesse durchgängig zu gestalten – von der Auftragsabwicklung über die Produktion bis hin zu Qualitätsprüfung und Versand. Die Transparenz und Verfügbarkeit von Meta- und Produktionsdaten sollen erhöht und so Ausfall- und Wartezeiten in der Produktion minimiert werden.
Dazu wird derzeit mit der Modellierungsnotation BPMN 2.0 eine Ist-Analyse der Prozesse durchgeführt. Sie soll ermitteln, wo Medienbrüche erfolgen und Informationsverlust stattfindet. Diese Analyse wird dann bezüglich ermittelter KPIs (Key Performance Indicators) bewertet. Auf Basis der Analyseergebnisse und deren Bewertung erfolgt anschließend eine Optimierung des Datenflusses.