07. Dezember 2023
Autor: Slim Krückemeier
Tags: Digitalisierungsprojekt, KI-getriebene Produktion

Digitaler Baukasten für Fertigungsunterlagen II

Digitalisierungsprojekt mit der ADAPT Elektronik GmbH

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© MDZ Darmstadt / N. Ritzert

Der Arbeitsalltag bei der ADAPT Elektronik GmbH ist die Fertigung individueller Kabel für Ihre Kundschaft. Für die Konfektionierung der Kabel, die in Medizingeräten, in der Industrie und für Spezialanwendungen zum Einsatz kommen, müssen Skizzen oder Beschreibungen der Kunden in verständliche Fertigungsunterlagen übersetzt werden. Um diesen Schritt zu vereinheitlichen und gleichzeitig zu digitalisieren, arbeitet das Unternehmen mit dem Mittelstand-Digital Zentrum Darmstadt zusammen.

Workshop I: Anforderungen mit der Nutzungskontextanalyse bestimmen

Das Team hat in einem ersten Workshop eine umfassende Nutzungskontextanalyse durchgeführt. Damit wollen sie besser verstehen, wie die Fertigungsunterlagen von den Mitarbeitenden in der Praxis genutzt werden. Außerdem mussten Sie herausfinden, ob es unterschiedliche Anforderungen an die Unterlagen gibt – je nach Nutzergruppe und Arbeitskontext. Durch Interviews wurden Arbeitspersonen, ihre Merkmale, Ziele, Arbeitsaufgaben und die Arbeitsumgebung genau beleuchtet. Diese Erhebung erfolgte separat für die Bereiche Arbeitsvorbereitung, Musterbau und Fertigung durch ein interdisziplinäres Team aus den Ingenieurwissenschaften und der Psychologie. Die Ergebnisse dieses Workshops waren eine detaillierte Anforderungsliste für den digitalen Modulbaukasten sowie eine sorgfältige Auswertung der bestehenden Arbeitsgänge.

Workshop II: Gemeinsame Entwicklung eines Prototyps

Aufbauend auf den Ergebnissen der Nutzungskontextanalyse, insbesondere der detaillierten Beschreibung der potenziellen Nutzergruppe, lag der Fokus in einem zweiten Workshop auf der gemeinsamen Entwicklung der Elemente des digitalen Modulbaukastens. Wie können die notwendigen Informationen ungeachtet der Sprache des Nutzers   verständlich gestaltet werden? Wie sind diese anzuordnen? Wie sind die Zeichnung und ergänzende Tabellen darzustellen? In wie viele Dokumente sollten die Informationen aufgeteilt werden, um keines zu überfrachten? In einem ganztägigen Co-Creation-Workshop wurden diese Fragestellungen gemeinsam anhand eines beispielhaften Kundenauftrags erörtert. Das Ergebnis ist ein neuer Standard für Fertigungsunterlagen bei der ADAPT Elektronik GmbH. Der Entwurf wird im nächsten Schritt vom Team des Mittelstand-Digital Zentrums Darmstadt detailliert aufgearbeitet.

Praxistest steht bevor

Der entscheidende Schritt steht nun bevor. Die Erstellung von Fertigungsunterlagen anhand des neu entwickelten digitalen Modulbaukastens kann beginnen. Anhand beispielhafter Produkte, deren Fertigungsunterlagen mit Hilfe des neuen Modulbaukastens aufbereitet werden, erfolgt im Anschluss der Praxistest. So wird die Nutzbarkeit der Neuentwicklung überprüft, das Feedback der Mitarbeitenden berücksichtigt und gegebenenfalls Anpassungen vorgenommen. Die direkte Einbindung der Endnutzer stellt sicher, dass neue digitale Tools sich reibungslos in die Betriebsabläufe einfügen.

 

 

Die ADAPT Elektronik GmbH zählt zu den führenden Herstellern im Bereich der Kabelkonfektionierung. In Großheubach sowie an zwei weiteren Standorten in Europa fertigt das Unternehmen elektrische Verbindungen für anspruchsvolle Einsatzgebiete wie die Medizintechnik. Eine besondere Herausforderung ist dabei die hohe Variantenvielfalt der Produkte und der genutzten Fertigungsverfahren.

Standort: Großheubach

Mitarbeiter: 167

Branche: Kabelkonfektionierung

Umsetzungsprojekt: Das Digitalisierungsprojekt widmet sich dem Einsatz von digitalen und modularen Fertigungsunterlagen in der Kabelkonfektion. Das Ziel ist ein einheitlicher Unternehmensstandard, der eine Basis für digitale Werkerassistenzsysteme bildet. Damit wird dem Fachkräftemangel begegnet und die Effizienz erhöht – von der Planung bis zur Ausführung der einzelnen Fertigungsschritte.

Projekterfolg: Mittels eines Interface-Prototyps konnten die digitalen Fertigungsunterlagen für die Mitarbeitenden in der Produktion nutzbar gemacht werden. Das System erfüllt alle Erwartungen hinsichtlich Bedienbarkeit und Effizienz.

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